Am Zentrum für Politische Bildung und Geschichtsdidaktik haben wir im April 2022 mit unserem vom SNF finanzierten Forschungsprojekt zum Argumentieren und Urteilen in der Politischen Bildung gestartet. Das Forschungsteam erarbeitet einerseits Grundlagen zu Ausprägungen und Förderbedingung des Argumentierens und Urteilens im Unterricht der Politischen Bildung für die Sekundarstufe I. Andererseits evaluiert es deren Lernwirksamkeit empirisch.
Argumentieren und urteilen zu können sind wichtige politische Fähigkeiten und demzufolge Lernziel politischer Bildung. Zur Wirksamkeit diskursiver Lehr-Lern-Prozesse auf politische Urteilsbildung und Argumentationsfähigkeit ist allerdings noch nicht allzu viel bekannt. So kann der Einfluss verschiedener Aufgabenformate und Gesprächsimpulse auf diesbezügliche Lernprozesse bisher kaum abgeschätzt werden. Das dreijährige Forschungsprojekt hat die Erarbeitung von Grundlagen zu Ausprägungen und Förderbedingungen des Argumentierens und Urteilens im Unterricht der Politischen Bildung für die Sekundarstufe I sowie die empirische Überprüfung von deren Lernwirksamkeit zum Ziel. Es ist in zwei Phasen gegliedert, in denen Lehrpersonen mit ihren Klassen mitarbeiten werden: In eine erste explorative Phase der Aufgabenentwicklung und in eine zweite Phase, in der die Wirkung einer standardisierten Intervention durch ein quasi-experimentelles Studiendesign mit Prä-/Post- und Experimental-/Kontrollgruppenvergleichen untersucht wird. Ziel ist es, die Wirksamkeit der entwickelten Lernsettings auf die Argumentationsqualität in den Schüler*innendiskussionen und die schriftliche Begründung von Urteilen zu untersuchen, um darauf aufbauend Empfehlungen für die Praxis formulieren zu können.